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Homepage von Martin Thirolf

überlebenswichtige Tipps für Lapplandinfizierte




Ausrüstung | Reisezeit | Anreise | allgemeine Infos | allemansrätt | zu guter Letzt

Ausrüstung:

Was nehme ich mit?
Diese Frage stelle ich mir bei jeder Wanderung auf´s Neue. Zum einen, weil sich meine Ausrüstung mit der Zeit vergrößert und verbessert, zum anderen, weil ich jedes mal wieder neue Dinge finde, auf die ich hätte verzichten können oder die mir fehlten.
Diese Liste zählt Sachen auf, die ich 1999 bei meiner vierten Wanderung (alleine) dabei hatte. Es muß nicht sein, daß jeder mit dieser Art der Ausrüstung klarkommt, daher übernehme ich selbstverständlich auch keine Garantie.

"Hardware":

 

Rucksack

Mindestens 50 Liter, meiner hat 70 l

Schlafsack

Sollte gut isolieren (ab ca. 0°C), aber auch leicht sein. Synthetik ist pflegeleicht, Daunenschlafsäcke sind wärmer, leichter und angenehmer. Ist wohl eine Glaubensfrage...

Isomatte

Da tut´s eigentlich jede, Therm-a-Rest u.ä. machen´s angenehmer.

Zelt

Sollte wirklich stabil und trotzdem leicht sein. Leider ist ein gutes Zelt recht teuer, alternativ lässt sich auf dem Kungsleden auch ein reine Hüttentour unternehmen.

Kocher

Ich schwöre auf den "Trangia". Vor allem wegen der Brennstoffversorgung, Spiritus kann man an vielen Hütten kaufen.

Fotoausrüstung

Viel zu schwer, aber ohne?

Messer

Braucht man sowieso immer. Sehr leicht ist z.B. das "Opinel".

Berghafel

Teller, Tasse etc. in einem.

Löffel

Feste Nahrung gibt´s halt keine...

Karte

"Fjällkartan" heißen sie, in Deutschland über den Buchhandel.

Kleidung:

 

Wanderhose

Jeans sind ungeeignet - trocknen zu langsam, man muss jedoch auch kein Vermögen für die Hose ausgeben.

Funktionsjacke

Gore-Tex oder ähnliches. (Normale Regenjacken sind  schwer zu ertragen)

Fleece

Auch wichtig: Hält warm und gibt nachts ein gutes Kissen ab.

Schuhe

Schweden wandern mit Gummistiefeln, ich bleibe meinen Wanderschuhen treu, zum Waten habe ich Turnschuhe oder Sandalen dabei.

Socken

sehr wichtig! Wer hier spart wird es spüren, der beste Schuh ist mit schlechten Socken völlig wertlos.

Hemd(en)

das klassische Flanellwanderhemd ist nach wie vor sehr gut, aber auch Fleecehemden sind nicht zu verachten.

Unterwäsche

gute Sportunterwäsche ist Gold wert.

Regenhose


Kostet nicht die Welt und ist sehr leicht, also mitnehmen. (Muss auch nicht ünbedingt Gore-Tex sein)


"Software":

Trangia, Beghafel, Löffel, Siggflasche und im Topf "fein lecker" Suppe: Haute Cuisine à la Lappland

Essen

Wichtig: Müsli zum Frühstück. Lieber zuviel als zuwenig. Ich denke, ohne diese Körner ist eine schwere Etappe kaum zu schaffen. Als Haupmahlzeit habe ich bisher immer das dehydrierte "Futter" von Globetrotter mitgenommen, was zwar recht teuer, aber auch sehr gut ist. Ich denke, Instant-Pasta-Zubereitungen oder ähnliches sind billiger und zumindest als Ergänzung gut zu gebrauchen. Ausserdem nehme ich Müsliriegel, für Härtefälle Dextro-Energen und als persönlichen Luxus Kaffee und Cappuccino (wiegt ja nicht viel!) mit.

Spiritus

besser mitnehmen, der schwedische (Rödsprit) rußt sehr stark. Besserung bringt hier ein kleiner Schluck Wasser.

Bordapotheke

Das Übliche. Wichtig vor allem wasserfestes Verbandsmaterial für die Blasen!

Rucksack

Wie man einen Rucksack richtig packt und das Tragesystem korrekt einstellt, kann einem ein Fachmann (Wandergeschäft) am Besten sagen. Anleitungen finden sich außerdem in jedem guten Rucksackkatalog.
Sinnvoll ist es desweiteren (Erfahrungswerte!), alle wasserempfindlichen Gegenstände in Gefrierbeuteln zu verpacken. Es gibt zwar auch Regenüberzüge für Rucksäcke, doch diese stoßen bei einer mißlungenen Flußdurchquerung recht schnell an ihre Grenzen. Es sind eben doch nurRegen-Überzüge!

 zur Reisezeit:

Es soll Leute geben, die zu jeder Jahreszeit nach Lappland reisen, doch die besten Zeiten für einen Wanderurlaub liegen zwischen Anfang August und Mitte September.
Früher ist es zwar sehr beeindruckend wegen des noch liegenden Schnees und der Mitternachtssonne, doch die Moskitos machen einem das Leben nicht gerade leichter. Auch ist es sehr anstrengend, kilometerweit durch Schnee und -matsch zu stapfen, was Anfang Juli durchaus noch vorkommen kann.
Im Oktober kann es dagegen schon richtig kalt werden.
Der September bietet sich von daher an, weil der Schnee weitgehend geschmolzen ist und nach dem ersten Frost mit den Mücken Schluss ist.
Auch im Winter muß es in Lappland herrlich sein, hierzu kann ich aber keine Tips geben. Wie man es wohl besser nicht macht, kann man hier nachlesen.

 zur Anreise:

"Gustav af Klimt", eine Jugendherberge in Stockholm. Nicht eben bilig, dafür stilvoll.

Ich bevorzuge es, mit der Bahn zu fahren. Wenn man allerdings das Interrail-Alter hinter sich hat, fliegt es sich kaum teurer. Rechtzeitiges Reservieren ist wichtig, denn anderenfalls sind die Liegewagenplätze vergeben.
Die Bahnfahrt dauert zwar alles in allem zwei Tage, ist jedoch auch eine schöne Einstimmung auf den Wanderurlaub. Je nach Verbindung hat man bis zu 10 Stunden Aufenthalt in Stockholm.
Diese Stadt ist sehr schön, daher sollte man das Beste hieraus machen und nicht am Bahnhof herumsitzen. Absolut sehenswert ist das Wasamuseum, in dem ein komplettes, vor wenigen Jahren geborgenes und restauriertes Segelschiff zu bewundern ist.
In direkter Nähen zum Bahnhof befindet sich auch das wohl beste Landkartengeschäft Schwedens. Hier sind wirklich alle Fjällkarten zu bekommen.
1997 habe ich auf der Heimfahrt - eigentlich gezwungenermaßen - eine Übernachtung in einer Jugendherberge "drangehängt". Diese sind in Stockholm zwar nicht billig, doch meistens auch gut.

 allgemeine Infos:

Diplomatische Vertretungen:

Deutschland:
Skarpögatan 9
11 527 Stockholm
Tel.: 08/6 63 18 80

Österreich:
Birger Jarlsgatan 67
11 356 Stockholm
Tel.: 08/32 25 83

Schweiz
Birger Jarlsgatan 64
11 130 Stockholm
Tel.: 08/23 15 50

Medizinische Versorgung:

Notruf: (In ganz Schweden) 112

In Lappland gibt es entsprechend der minimalen Bevölkerungsdichte kaum niedergelassenen Ärzte. Krankenhäuser gibt es jedoch in jeder Stadt. Hilfe lässt sich an den meisten Hütten über das Notfalltelefon rufen. Die Versorgung soll hervorragend sein.

Auskünfte in Deutschland:

Schwedisches Touristik-Amt
Burchardstr. 22
Hamburg
Tel.: 0 40/33 01 85

Autofahren:

Anreise:
Fähre über Puttgarden, Buchung ist im Reisebüro oft billiger als am Hafen.
Und dann noch viele, viele Kilometer bis zum Polarkreis...

Elche/Rentiere:
Ein beliebter Unfallverursacher. Teilkastoversicherung abschließen. (Siehe auch: Elchtest)

Promillegrenze:
Bei diesen Alkoholpreisen eigentlich uninteressant. 0,2 Promille.

Auch tagsüber muss mit Ablendlicht gefahren werden!

Die Anreise ist mit Flugzeug oder Bahn im Allgemeinen wesentlich leichter zu bewerkstelligen. Auch ist der Busverkehr in Lappland gut auf die Bedürfnisse der Wanderer abgestimmt. (STF-Broschüre "Turisttrafik i fjällen")

 zum "allemansrätt":

Das Recht, das es uns erlaubt, überall in Schweden zu zelten.
An folgende Regeln sollte man sich halten:
- Man darf sich grundsätzlich in der Natur und auf Gewässern frei bewegen, egal, wem diese gehören. Auch Zelten darf man überall, jedoch nicht in der Nähe von Häusern. Hier sollte man rund zwei Kilometer Abstand halten, um die Privatsphäre der Bewohner zu schützen.
- Blumen, Beeren und Pilze dürfen - sofern sie nicht unter Schutz stehen - unbegrenzt gesammelt werden.
- Es dürfen jedoch keine Bäume oder Sträucher berschädigt oder gar gefällt werden.
- Auch darf man überall, wo keine Brandgefahr besteht, Feuer machen. Auf Felsen ist dies untersagt, da diese reißen könnten. Die Feuerstelle muß so verlassen werden, wie sie vorgefunden wurde, was Feuermachen in der Natur fast unmöglich macht.
- Das Hinterlassen von Abfällen ist ebenso verboten.

Der Großteil der Schweden hält sich sehr genau an das Jedermannsrecht, deshalb existiert und funktioniert es auch heute noch. Es ist zu wünschen, daß sich auch alle Gäste Schwedens an dieses Recht halten, damit es nicht eingeschränkt oder gar abgeschafft werden muß.
In den Nationalparks gilt das allemansrätt nur teilweise.

 und zu guter Letzt:

Folgendes möchte ich noch loswerden:
Lappland ist auch heute noch in den allergrößten Teilen wild und von keiner Umweltverschmutzung betroffen (mal abgesehen von radioaktivem Regen aus Tschernobyl). Dies macht den besonderen Reiz dieser Region aus. Damit es auch in Zukunft so bleibt, möchte ich jeden, der auch einmal dorthin reisen möchte, inständig bitten, sich an das allemansrätt zu halten und vor allem keinen Müll oder sonstige Schäden zu hinterlassen.
Die Packungen, in denen das Trockenessen verkauft wird, werden vermutlich in tausend Jahren noch nicht verrottet sein. Wenn Sie achtlos zurückgelassen werden erst recht nicht! Sie sind federleicht und nehmen im Rucksack kaum Platz weg.
Hier kann man übrigens nachlesen, wie die Schweden versuchen, Wanderern Reisen in z.B. den Sarek zu vergällen, um die dortige hochempfindliche Tier- und Pflanzenwelt zu schonen. Sie haben sich etwas dabei gedacht...



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